Frequenz & Eindringtiefe
Bei modernen Schallköpfen handelt es sich in der Regel um sogenannte Multifrequenz-Schallköpfe. Sie bieten statt nur einer festgelegten Sendefrequenz einen Frequenzbereich an, wodurch die Frequenz während der Untersuchung stufenweise variiert werden kann. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung an die gewünschte Untersuchungsregion, um im B-Bild einen bestmöglichen Kompromiss zwischen Auflösung und Eindringtiefe zu finden.

Die Eindringtiefe wird mit der Abkürzung T (Tiefe) in mm angegeben und beträgt hier 41 mm
Dabei gilt, dass eine hohe Frequenz zwar eine hohe Auflösung ermöglicht, aber nur eine geringe Eindringtiefe gewährleistet. Dies ist also zur Untersuchung oberflächennaher Strukturen geeignet und ermöglicht hier eine sehr detaillierte und genaue Darstellung.
Zur Untersuchung tieferliegender Strukturen muss die Frequenz reduziert werden um die Eindringtiefe erhöhen zu können, was wiederum zu Lasten der Auflösung geht.
Die Eindringtiefe kann vom Untersucher separat eingestellt werden und wird in der Regel mittels einer Skala in cm am rechten Bildrand angezeigt. Bei größeren Veränderungen der Einstellung gilt es allerdings die oben beschriebene Abhängigkeit von der Frequenz zu beachten. Grundsätzlich soll die Frequenz so hoch wie möglich eingestellt werden, um eine bestmögliche Auflösung gewährleisten zu können. Es gilt also unnötig große Eindringtiefen zu vermeiden und den Untersuchungsbereich entsprechend dem zu untersuchenden Organ anzupassen.

Hier ist für den Farbdoppler eine Frequenz von 5.6 MHz eingestellt

Hier ist für den PW-Doppler eine Frequenz von 5.0 MHz eingestellt
Die Sendefrequenz spielt auch bei den Dopplerverfahren eine wichtige Rolle und ist bei der Duplexsonographie in der Regel unabhängig vom B-Bild einstellbar.
Zur Untersuchung tief liegender Gefäße kann die Pulsrepititionsfrequenz nur begrenzt reduziert werden ohne Aliasing zu verursachen. Durch eine Reduktion der Sendefrequenz können höhere Blutflussgeschwindigkeiten trotz hoher Eindringtiefe detektiert werden. Doch auch hier verschlechtert sich dadurch die Darstellung, in diesem Fall des Dopplerspektrums. Gegebenenfalls kann auch ein Wechsel zu einem niederfrequenteren Schallkopf nötig sein, wodurch sich auch die B-Bild Qualität verschlechtert.
Abkürzungen in den unteren beiden Bildausschnitten:
- CFM → Farbdoppler (color flow mapping)
- F → Frequenz des Farbdopplers in MHz
- PRF → Pulsrepititionsfrequenz des Farbdopplers in kHz
- PRC → regelmäßig / Bilddichte mit der Einstellung "M" (Medium) / "2" als dimensionslose Größe der Bilddichte (Paketgröße)
- V → Verstärkung der Bildgebung (Farbgain) in %
- WF → Wandfilter des Farbdopplers als dimensionslose Größe
- PERS → Persistenz des Farbdopplers als dimensionslose Größe
- PW → PW-Doppler
- F → Frequenz des PW-Dopplers in MHz
- PRF → Pulsrepititionsfrequenz des PW-Dopplers in kHz
- PRC → Dynamikbereich / Unterdrückung des PW-Dopplers (hier 6/0) als dimensionslose Größen
- V → PW-Doppler-Verstärkung in %
- WF → Wandfilter des PW-Dopplers in Hz