Post-sinusoidale portale Hypertension & ihre Folgen:
Aszites
Varizen / Krampfadern
Weitere erworbene portosystemische Kollateralen
Beteiligung der V. cava caudalis in kongenitalen (CPSS) und erworbenen (APSS) portosystemischen Shunts:
Prähepatisches & hepatisches Segment:
häufigste Beteiligung in CPSS
Renales Segment:
häufigste Beteiligung in APSS (direkte Verbindung oder Beteiligung über V. renalis oder V. phrenicoabdominalis)
Aneurysma der V. cava caudalis z.B. bei segmentaler Aplasie und Azygosfortsetzung der V. cava caudalis
Abdominale aortocavale Fistel (NAKATA et al., 2014)
Farbkodierte Duplexsonographie:
Erleichterte Darstellung der Zuflüsse der V. cava caudalis
Methode der Wahl bei der Diagnose von Gefäßvarianten
Wichtige Hilfestellung bei der Diagnose von Pathologien, wie z.B. einer Thrombose oder Tumoreinbruch in die V. cava caudalis, durch Darstellung fehlenden Blutflusses
Anwendung im kaudalen Abdomen bei großen, schlanken Hunden zur Darstellung kaudaler Anteile der V. cava caudalis
BEACHTE:
Anwinkelung des Dopplerschallstrahls oder Farbfensters mittels Beam Steering um maximal 20° in beide Richtungen
Mikrokonvexschallkopf:
Anwendung bei großen & übergewichtigen Hunden
Anwendung bei kleinen Hunden & Katzen zur Darstellung kranialer Anteile der V. cava caudalis, sowie ihrer kranialen Zuflüsse, z.B. der Vv. hepaticae
Anwendung bei tiefbrüstigen Hunden zur interkostalen Anschallung kranialer Anteile der V. cava caudlis und ihrer Zuflüsse, z.B. der Vv. hepaticae
Geräteeinstellungen im B-Bild:
Frequenzeinstellung so hoch wie möglich, Anpassung an benötigte Eindringtiefe
Grundeinstellung des Farbdopplers:
Geschwindigkeitsbereich: etwa ± 20 cm/s → bei fehlender Farbkodierung Reduzierung der PRF
Symmetrische Skalierung der Nulllinie am Farbbalken
Wandfilter: maximal 100 Hz, wenn möglich 50 Hz
Größe des Farbfensters: möglichst maximal 4 x 4 cm
Bei ungenügender Farbfüllung des Venenlumens, Verbesserung durch:
Erhöhung des Farbgains
Verkleinerung des Geschwindigkeitsbereichs durch Reduzierung der PRF
Winkel zwischen Dopplerschallstrahl & Gefäßachse beachten, sollte <60 ° sein
Reduzierung des Wandfilters
Erhöhung des Farbvorrang bzw. Zurücknahme der B-Bild Verstärkung
Grundeinstellung des PW-Dopplers:
Geschwindigkeitsbereich: etwa ± 50 cm/s bzw. ± 0,5 m/s
Mittig eingestellte Nulllinie, kann aber auch zugunsten des Vorwärtsflusses verschoben werden
Wandfilter: <100 Hz, wenn möglich 50 Hz
Größe des Messvolumens: sollte gesamtes Gefäßlumen umfassen, keine Bewegungsartefakte durch pulsatile Gefäßwände wie bei Arterien
Schnittführung:
Rückenlage:
Leichtes Auffinden der V. cava caudalis im kaudalen Abdomen
Medianer Längsschnitt auf Höhe der Harnblase
V. cava caudalis verläuft als leicht komprimierbare, tubuläre Struktur rechts der Medianen und dorsal der Harnblase quer durch das Bild
Leichte Unterscheidung von der links davon verlaufenden Aorta abdominalis durch die dünneren Gefäßwände, welche sich leicht eindrücken lassen und die fehlende Pulsation
BEACHTE:
durch die starke Pulsation der benachbarten Aorta abdominalis kann der Eindruck einer leichten Pulsation der Gefäßwände der V. cava caudalis entstehen
BEACHTE:
die V. cava caudalis hat einen größeren Durchmesser als die Aorta abdominalis, das Lumen wird allerdings leicht durch Druck mit dem Schallkopf komprimiert und kann dadurch kleiner erscheinen
Durch die langsameren Strömungsgeschwindigkeiten in der V. cava caudalis, im Vergleich zur Aorta abdominalis, können moderne Ultraschallgeräte die Bewegung der Erythrozyten im Gefäßlumen darstellen
Verfolgung des Gefäßes nach kaudal zur Beurteilung der Endaufteilung
Verfolgung des Gefäßes nach kranial bis zum Zwerchfell, die Eindringtiefe muss entsprechend erhöht und die Frequenz erniedrigt werden
Linke Seitenlage:
Der Schallkopf wird auf der rechten Flanke seitlich aufgesetzt
Die Schallkopfmarkierung ist dabei nach kranial ausgerichtet und die Schallstrahlen zeigen nach dorsal
Aufgrund der dorsalen Schalleben wird ein Längsschnitt der V. cava caudalis im Nahfeld dargestellt und die Aorta abdominalis verläuft im Fernfeld
BEACHTE:
auch mit dieser Schallkopfposition kann die V. cava caudalis durch Druck mit dem Schallkopf (vollständig) komprimiert werden
Darstellung der Vena cava caudalis im B-Bild mit Beschriftung -
Das Tier liegt in linker Seitenlage & der Schallkopf wurde auf die rechte Flanke aufgesetzt, dadurch verläuft die Vena cava caudalis im Nahfeld und die Aorta abdominalis im Fernfeld
Darstellung der Endaufteilung der V. cava caudalis durch Verschiebung des Schallkopf nach kaudal, hier kann der rechte Ln. iliacus medialis lateral des Abgangs der A. iliaca externa dextra im Fernfeld dargestellt werden
Verfolgung der V. cava caudalis nach kranial durch Verschieben des Schallkopfes entlang der rechten Flanke
Die Darstellung der kranialen Anteile der V. cava caudalis mit dieser seitlichen Anschallung kann durch den Rippenbogen eingeschränkt sein
Interkostale Anschallung von rechts:
falls eine Anschallung unterhalb des Rippenbogens nicht möglich ist, kann eine interkostale Anschallung zur Darstellung der kranialen intrahepatischen Anteile hilfreich sein
Alternative auch bei erschwerter Anschallung von ventral, z.B. bei stark gefülltem Magen mit Futter oder Gas
Zur Darstellung intrahepatischer Anteile der V. cava caudalis insbesondere bei tiefbrüstigen Hunden empfohlen
Beurteilung von:
Gefäßverlauf
Gefäßdurchmesser:
Leichte Zunahme des Gefäßdurchmessers von kaudal nach kranial ist physiologisch
Pathologische Abweichungen des Gefäßdurchmessers sind:
deutliche Einengungen, z.B. durch paracavale Massen
plötzliche, deutliche Erweiterungen, z.B. bei Aneurysma der V. cava caudalis im Zusammenhang mit segmentaler Aplasie und Azygosfortsetzung der V. cava caudalis
benachbarte Strukturen:
Abklärung bei Einengung des Gefäßlumens durch benachbarte Massen, z.B. Nebennierentumoren
auch Einbruch in das Gefäßlumen möglich
Binnenstrukturen (Thromben):
BEACHTE:
eine fehlende Komprimierbarkeit kaudaler Abschnitte der V. cava caudalis kann bereits im B-Bild auf eine akute Thrombosierung hindeuten
Bestimmung der Strömungsgeschwindigkeit:
Darstellung der V. cava caudalis im Längsschnitt mit möglichst schrägem Verlauf durch das Bild
Winkel zwischen Dopplerschallstrahl und Gefäßachse sollte <60° sein
Bei Verwendung eines Linearschallkopfes ist Verwendung des Beam Steering hilfreich → Dopplerschallstrahl kann zu beiden Seiten bis zu 20° anguliert werden
Positionierung des Messvolumens mittig im Gefäßlumen und Anpassung der Größe → Messvolumen sollte das gesamte Gefäßlumen und gegebenenfalls auch die Gefäßwände einschließen
Parallele Ausrichtung des Winkelkorrektur-Cursors zum Gefäßverlauf
Aktivierung des PW-Dopplers zur Messung der Strömungsgeschwindigkeiten
Normalbefunde:
B-Bild:
Gefäß kann durch Druck mit dem Schallkopf komplett komprimiert werden
Zarte Gefäßwände im Vergleich zur benachbarten Aorta abdominalis
Gefäßwände der V. cava caudalis können durch die deutliche Pulsatilität der benachbarten Aorta abdominalis geringradig pulsatil erscheinen
Farbdoppler:
Bei entsprechender Einstellung des Farbdopplers kommt es zu einer relativ gleichmäßigen, kontinuierlichen Farbfüllung des Gefäßlumens
Blutfluss aus der Peripherie Richtung Herz
Darstellung der Vena cava caudalis im kranialen Abdomen im Farbdoppler Darstellung der Vena cava caudalis im kranialen Abdomen im Farbdoppler mit Beschriftung
PW-Doppler:
intrahepatischer & kranialer Anteil der V. cava caudalis:
Konventionelle Duplexsonographie der Vena cava caudalis mit dem PW-Doppler - Untersuchung im kranialen Abdomen mit deutlich pulsatilem Blutfluss
Pulsatiler Fluss mit triphasischem Dopplerspektrum und relativ schmaler Verteilung von Strömungsgeschwindigkeiten bedingt durch Druckveränderungen im rechten Vorhof:
S-Welle / S wave:
Vorhofdiastole & Kammersystole
Negativer Druck im rechten Vorhof durch Vorhofrelaxation und Bewegung der Trikuspidalklappe Richtung Herzspitze (Ventilebenenmechanismus)
verstärkter, schneller Blutfluss Richtung rechter Vorhof
entspricht der 1. Welle im Grundlagen-Unterkapitel Venöses System
V-Welle / v wave:
Steigender Druck wegen Überfüllung des rechten Vorhofs gegen eine geschlossene Trikuspidalklappe zum Ende der Vorhofdiastole
Strömungssignal nähert sich wieder der Nulllinie
BEACHTE:
keine Erwähnung im Grundlagen-Unterkapitel Venöses System
D-Welle / D wave:
Öffnung der Trikuspidalklappen und Füllung des rechten Ventrikels
Negativer Druck im rechten Vorhof durch Blutfluss in den rechten Ventrikel während der Kammerdiastole
2. Welle verstärkten Blutflusses Richtung rechter Vorhof
Diese Welle ist etwas kleiner als die S-Welle
entspricht der 2. Welle im Grundlagen-Unterkapitel Venöses System
A-Welle / a wave:
Vorhofkontraktion während Vorhofsystole
steigender Druck im rechten Vorhof
i.d.R. retrograder Fluss Richtung Leber bzw. Peripherie
entspricht der 3. Welle im Grundlagen-Unterkapitel Venöses System
Mit erneuter Vorhofdiastole & Ventrikelsystole (S-Welle) wiederholt sich der Zyklus
Pulsatiler Fluss in der V. cava caudalis wird als triphasisch bezeichnet, aufgrund der 2 antegraden Wellen (S- & D-Welle), sowie einer retrograden Welle (A-Welle)
Weitere Modulation des Dopplerspektrums durch die Atmung und bedingte intrathorakale und intraabdominale Druckeränderungen:
Inspiration:
Verringerter intrathorakaler Druck
Erhöhter intraabdominaler Druck
Beides erhöht den Blutfluss zum Herzen in der V. cava caudalis
Exspiration:
Erhöhter intrathorakaler Druck
Verringerter intraabdominaler Druck
Beides verringert den Blutfluss zum Herzen in der V. cava caudalis
BEACHTE:
Für eine dopplersonographische Untersuchung sollte das Tier möglichst ruhig sein und die Dopplerkurven zum Ende der normalen Exspiration gewonnen werden
Valsalva-Manöver:
Vorkommen bei Tieren bei Anstrengung und Lautäußerungen
Kontraktion abdominaler Muskeln bei geschlossener Glottis nach der Inspiration → der intrathorakale Druck steigt
Verringerung oder Sistieren des Blutflusses in der V. cava caudalis
Beschriftetes Dopplerspektrum der Vena cava caudalis im kranialen Abdomen (siehe oben)
Kaudaler Anteil der V. cava caudalis:
parabolisches Geschwindigkeitsprofil: breite Verteilung von Strömungsgeschwindigkeiten
etwas gleichmäßigerer Blutfluss aus der Peripherie Richtung Herz als in den kranialen Anteilen
geringere Modulation des Dopplerspektrums durch die Herzaktion, aufgrund der größeren Distanz zum Herzen, aber deutliche Modulation durch die Atmung:
Jeder Herzschlag verursacht eine Vorwärtsfluss-Welle mit leichtem Anstieg der Strömungsgeschwindigkeit
Zusätzlich bedingt jede Inspiration eine Vorwärtsfluss-Welle mit hohen Strömungsgeschwindigkeiten Richtung Herz
Bis zum nächsten Herzschlag fällt die Strömungsgeschwindigkeit wieder langsam ab
Konventionelle Duplexsonographie der Vena cava caudalis mit dem PW-Doppler - Untersuchung im kaudalen Abdomen bei einem Hund mit relativ frequenter Atmung