Chronische Enteropathien, wie z.B. Inflammatory bowel disease (IBD) & Futtermittelunverträglichkeiten
Portale Hypertension
Mögliche pathologische Befunde:
Verschluss der A. mesenterica cranialis:
Thrombose oder Thromboembolie der A. mesenterica cranialis, z.B. durch verschleppte Thromben aus der Aorta
mögliche Folgen:
Ischämie
Darminfarkt
Extrahepatische arterioportale Verbindungen, z.B. zwischen A. & V. mesenterica cranialis
Farbkodierte Duplexsonographie:
Erleichterte Darstellung des Abgangs der A. mesenterica cranialis aus der Aorta
Vereinfacht eine Verfolgung der A. mesenterica cranialis in ihrem Verlauf durch das Abdomen und eine Abgrenzung von der benachbarten V. mesenterica cranialis
Erleichterte Darstellung der Abgänge der Aa. jejunales aus der A. mesenterica cranialis
Vereinfacht das Auffinden von Pathologien wie Thrombosen der A. mesenterica cranialis oder arterioportaler Verbindungen, z.B. mit der V. mesenterica cranialis
Gleiches Vorgehen wie bei der A. celiaca, auch hier kann eine Lagerung in rechter Seitenlage und Anschallung von der linken Flanke aus vorteilhaft sein
Einstellung eines Längsschnittes der Aorta abdominalis im kranialen Abdomen
Darstellung des Abganges der A. mesenterica cranialis knapp distal der A. celiaca
Häufig kann die linke Nebenniere direkt kaudal des Abganges der A. mesenterica cranialis dargestellt werden
Darstellung des Verlaufs der A. mesenterica cranialis im Längsschnitt durch leichte Anpassung der Schallkopfposition
In der Regel sind beim nüchternen Patienten die proximalen 5-8cm einsehbar
Insbesondere bei jungen Tieren sind die in direkter Nachbarschaft liegenden Mesenteriallymphknoten gut darstellbar
Beurteilung von:
Gefäßverlauf
Gefäßdurchmesser:
Vergleich mit A. celiaca → etwa gleicher Gefäßdurchmesser
Binnenstrukturen (Thromben)
Bestimmung der Strömungsgeschwindigkeit:
Winkelkorrigierte Geschwindigkeitsbestimmung im Bereich der Abgangsregion (ca. 2cm entfernt vom Aortenabgang)
Normalbefunde:
B-Bild:
Pulsatilität der Gefäßwände der A. mesenterica cranialis erkennbar
Schmaleres Gefäß mit dickeren Gefäßwänden als benachbarte Anteile von V. portae und V. mesenterica cranialis
Farbdoppler:
Strömungsdarstellung im Nüchternzustand mit systolisch-diastolischem Farbwechsel
Im postprandialen Zustand Strömungsdarstellung ohne entsprechenden Farbwechsel
Blutfluss Richtung Peripherie
Darstellung der Arteria mesenterica cranialis im Farbdoppler Darstellung der Arteria mesenterica cranialis im Farbdoppler mit Beschriftung
PW-Doppler:
Abgestumpft parabolisches Geschwindigkeitsprofil mit etwas breiterer Verteilung der Strömungsgeschwindigkeiten als in der Aorta
Zwischenform (intermediate resistive flow) mit Wechsel zwischen Hochwiderstandsfluss und Niedrigwiderstandsfluss, je nach Digestionsphase
Koventionelle Duplexsonographie der Arteria mesenterica cranialis mit dem PW-Doppler - Untersuchung bei einem Hund im nüchternen Zustand mit frühdiastolischem Rückfluss
Abhängigkeit des Strömungssignals von der Digestionsphase:
Nüchtern (12h Nahrungskarenz):
Hochwiderstandsgefäß mit breiterer systolischer Spitze und kleinem, unklarem systolischem Fenster
i.d.R gibt es eine frühdiastolische Einkerbung der Wellenform (early diastolic notch), gegebenenfalls auch einen frühdiastolischen Rückfluss
Folgende antegrade Welle mit schnellerem Vorwärtsfluss in der mittleren Diastole und nachfolgendem Abfall der Geschwindigkeit
Ggf. gibt es spätdiastolisch eine weitere Welle antegraden Flusses
der diastolische Blutfluss ist etwas schwächer ausgeprägt im Vergleich zur A. celiaca (GASCHEN et al., 2005) mit niedrigerer diastolischer Strömungsgeschwindigkeit (GASCHEN & KIRCHER, 2007)
dementsprechend sind auch die Werte für RI & PI der A. mesenterica cranialis im nüchternen Zustand etwas höher als in der A. celiaca (KIRCHER et al., 2003)
RI (nüchtern): ca. 0,8 (KIRCHER et al., 2003)
Koventionelle Duplexsonographie der Arteria mesenterica cranialis mit dem PW-Doppler - Untersuchung bei einem Hund im nüchternen Zustand mit Ausmessung des PI & RI
Postprandial:
Niedrigwiderstandsgefäß mit monophasischem Strömungssignal und deutlich höherer enddiastolischer Strömungsgeschwindigkeit infolge Widerstandserniedrigung im Gefäßbett während der Verdauung
Insbesondere der diastolische Blutfluss nimmt postprandial zu → Zunahme in der A. mesenterica cranialis jedoch später & stärker ausgeprägt als in der A. celiaca (RIESEN et al., 2002; GASCHEN et al., 2005)
Signalveränderung und dadurch Erniedrigung von RI & PI ist 20min nach der Nahrungsaufnahme nachweisbar und erreicht nach 40 - 60 min ihr Maximum → dies geschieht in der A. mesenterica cranialis später als in der A. celiaca (RIESEN et al., 2002; KIRCHER et al., 2003)
Langsame Rückkehr der Werte zum nüchternen Zustand nach etwa 90 min
Bei Diäten mit hohem Fettanteil konnten dabei die stärksten Veränderungen der Werte gesehen werden, welche zudem auch länger anhielten (KIRCHER et al., 2003)
Veränderungen bei Enteropathien:
Sowohl Hunde mit Inflammatory Bowel Disease (IBD) als auch solche mit Nahrungsmittelüberempfindlichkeit (food hypersensitivity) zeigten niedrigere RI- & PI-Werte als gesunde Hunde während der Verdauung (KIRCHER et al., 2004; GASCHEN et al., 2005)
BEACHTE:
Faktoren wie eine externe Kompression, schwere Hypotension oder große Änderungen der Herzfrequenz können die Dopplerindizes beeinflussen