Dopplersonographie

Arteria lienalis

• Indikation zur Untersuchung:
  • Neoplasien der Milz
  • Verdacht auf Milztorsion beim Hund


• Mögliche pathologische Befunde:
  • Verschluss der Milzarterie(n):
    • Thrombose der Milzarterie(n)
    • Tumoreinbruch in die Milzarterien
    • Milztorsion beim Hund
    • Mögliche Folgen:
      • (weitere) Thrombosen der Milzgefäße
      • Milzinfarkt
      • diffuse Kongestion der Milz


• Farbkodierte Duplexsonographie:
  • Erleichtert eine Darstellung der A. lienalis in ihrem geschlängelten Verlauf vom Abgang aus der A. celiaca bis zum Hilus der Milz
  • Darstellung der Arterien im Milzparenchym nur mit Farbdoppler möglich
  • Erleichtert eine Platzierung des PW-Messvolumens (im Triplexmodus)
  • Vereinfacht das Auffinden von pathologischen Prozessen wie Thrombosen durch Nachweis fehlenden Blutflusses im Bereich des Thrombus und distal davon


• Untersuchungsbedingungen:
  
  • siehe Untersuchung im B-Bild (abdominale Arterien)


• Schallkopf & Geräteeinstellungen:
  • Linearschallkopf:
    • Anwendung bei kleinen Hunden & Katzen möglich
    • BEACHTE:
      Anwinkelung des Dopplerschallstrahls oder Farbfensters mittels Beam Steering um maximal 20° in beide Richtungen
  • Mikrokonvexschallkopf:
    • Anwendung bei großen & übergewichtigen Hunden
    • Anwendung ggf. auch bei kleinen Hunden & Katzen nötig, insbesondere bei übergewichtigen Tieren
  • Grundeinstellung des Farbdopplers:
    • siehe Aorta, entsprechende Reduktion der PRF
  • Grundeinstellung des PW-Dopplers:
    • siehe Aorta, entsprechende Reduktion der PRF


• Schnittführung:
  • Eine Darstellung ist sowohl in Rückenlage als auch in Seitenlage mit Anschallung von der Flanke aus möglich
  • Es kann mit einer Darstellung der A. celiaca und ihrer Aufteillung in die A. hepatica, A. gastrica sinistra und A. lienalis begonnen werden
  • Von hier aus wird die A. lienalis, welche nach links abzweigt, in ihrem geschlängelten Verlauf Richtung Hilus der Milz verfolgt
  • Alternativ kann die A. lienalis vom Hilus der Milz aus verfolgt werden
  • Aufgrund von Gas im Magen-Darm-Trakt und des geschlängelten Verlaufes ist jedoch eine Verfolgung des gesamten Verlaufes der A. lienalis selten möglich


• Beurteilung von:
  • Gefäßverlauf
  • Gefäßdurchmesser
  • Binnenstrukturen (Thromben)


• Bestimmung der Strömungsgeschwindigkeit:
  • Winkelkorrigierte Geschwindigkeitsbestimmung der A. lienalis im Bereich der Abgangsregion aus der A. celiaca aufgrund von Atembewegungen und des schlechten Winkels kaum möglich
  • Einfacher ist eine Geschwindigkeitsbestimmung im Triplexmodus im Verlauf der A. lienalis Richtung Milzhilus


• Normalbefunde:
  • B-Bild:
    • Schmaleres Gefäß als die benachbarte V. lienalis
    • Relativ variabler, kurviger Verlauf aufgrund der Beweglichkeit der Milz, deshalb im B-Bild ohne Zuhilfenahme des Farbdopplers nur sehr schwer zu verfolgen
  • Farbdoppler:
    • Strömungsdarstellung ohne systolisch-diastolischen Farbwechsel
    • Blutfluss Richtung Milz (Peripherie)
  
  
  
  
  • PW-Doppler:
    • Deutlich geringere Pulsatilität & systolische Maximalgeschwindigkeiten im Vergleich zur Aorta → Versorgung des empfindlichen Milzparenchyms
    • Parabolisches Profil: breite Verteilung an Strömungsgeschwindigkeiten
    • Niedrigwiderstandsgefäß (low resistance flow) mit monophasischem Dopplerspektrum & antegrader enddiastolischer Strömungskomponente:
      • Breite systolische Spitze ohne spektrales Fenster
      • Es kann zusätzlich eine kleinere frühsystolische Spitze vorhanden sein (early systolic peak)
      • Ggf. leichte frühdiastolische Einkerbung der Wellenform (early diastolic notch) mit darauffolgender, antegrader Welle schnellen Vorwärtsflusses
      • Geschwindigkeit fällt bis zur nächsten Systole stetig ab